Bei Rhabarber muss ich immer an Oma denken. Keine Ahnung, warum. Klar, wie wahrscheinlich die meisten Omas aus den Jahrgängen Anfang 19Hundert, hat auch meine viel und gerne eingekocht. Dazu gehörte neben Pflaumen, Mirabellen, Apfelkompott, Marmelade, Quittengelee (wie ich das vermisse!), Bohnen usw. auch Rhabarber. Wobei ich gar nicht mehr genau weiß, WAS sie damit alles gezaubert hat. Auf jeden Fall ist es auch so ein Gemüse, was ich schon immer gerne mochte. Nicht immer, aber von Zeit zu Zeit. Grundsätzlich bin ich ja eh ein großer Freund des Bitteren, Sauren, Herben und darum mag ich die dem Rhabarber eigene Kombination aus süß-säuerlich sehr gern.
Leider finde ich, dass der Rhabarber hierzulande etwas zu kurz kommt. Das fand ich schon immer. Wenn ich da an England denke… da gibt es im normalen Standardprogramm eines Supermarktes alles mögliche mit den leckeren Stangen. Außerdem weiß ich auch nichts mit dieser Unsitte anzufangen, dass Rhabarber hier ganz oft mit Erdbeeren kombiniert wird. Für manch einen vielleicht geschmacklich der Himmel auf Erden, doch für mich eher ein “Nein danke”. Ich mag sehr gerne Erdbeeren, keine Frage, aber nur in frischer Form. Verarbeitet zu Kompott, Joghurt, Marmelade etc. waren sie mir schon immer ein Graus.
Nun genug geschmipft, jetzt wenden wir uns schöneren Dingen zu, nämlich einem feinen, kleinen Rhabarber-Küchlein, das wunderbar zum nächsten Kaffee oder Tee schmeckt, wenn Besuch ansteht, zu einem Picknick in der Sonne oder ganz einfach so, zum Sich-selbst-was-Gutes-tun!
Der Kuchen ist schön luftig und saftig, nicht zu süß und der Rhabarber hat Fruchtigkeit, Frische, seinen typischen Geschmack (aber nicht zu viel) und seine leichte Säure im Gepäck. Ich mag sowas ja auch immer gern, wenn´s schon etwas durchgezogen und leicht “matschig” ist; den Kuchen kann man nämlich ohne Probleme 1, 2 Tage im Kühlschrank aufbewahren…wenn er so lange hält ; )
Bist du auch ein Rhabarber-Freund? Wenn ja, wie magst du ihn am liebesten?
Saftiger Rhabarberkuchen (vegan)
Kochutensilien
- kleine runde Kuchenform (ca. 20 cm Durchmesser)
Zutaten
- 300 g Dinkelmehl (alt. anderes Mehl nach Wunsch)
- 500 g frischer Rhabarber
- 150 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Päckchen Backpulver
- 120 ml Öl (am besten Sonnenblumen)
- 230 ml Pflanzenmilch (ich nehme Hafer)
- etwas Hagelzucker nach Geschmack
Anleitungen
- Backofen auf 175° C vorheizen.
- Die Rhabarber-Stangen waschen. Ich ziehe außerdem immer mit einem kleinen Messer diese "Fäden" ab: einfach das Messer oben, wo die Blätter waren, ansetzen (leicht parallel einschneiden), die Fasern mit dem Daumen festhalten und dann nach unten abziehen. Anschließend die Enden abschneiden und den Rest der Standen in ca. 2 cm breite Stücke schneiden.
- In einer Rührschüssel Mehl, Zucker, Vanillezucker und Backpulver vermischen. Dann Öl und Pflanzenmilch dazugeben. Mit dem Mixer zu einem glatten Teig verrühren. Nicht zu lange, es soll ja fluffig werden. Die Rhabarberstücke in den Teig geben und kurz mit einem Löffel oder Teigschaber vermischen.
- Die Kuchenform fetten oder mit Backpapier auslegen. Die Teigmasse hineinfüllen, wenn man mag, mit Hagelzucker bestreuen und dann ab in den Ofen (mittlere Schiene). Die Backzeit beträgt ca. 50 bis 60 Minuten. Mach´ am besten die Stäbchenprobe und wenn du meinst, die Mitte ist noch etwas zu roh, das Äußere aber schon gut, deck die Form ab und / oder schiebe den Kuchen eine Stufe tiefer.