Seit einiger Zeit kommt man ja an Goldener Milch bzw. “Kurkuma Latte” kaum vorbei. Hm, ich bin ja jemand, der, wenn alle anderen etwas machen oder gut finden, erstmal dagegen ist. : ) Da kann ich nichts zu, das ist irgendwie in mir drin und man muss ja auch nicht jeden Trend mitmachen. Aber ich bin auch ein sehr offener und interessierter Mensch, besonders, wenn es um Lebensmittel geht und darum wollte ich dem In-Drink mal eine Chance geben.
Ich war allerdings etwas skeptisch, das muss ich zugeben, denn ich war noch nie und bin es auch heute nicht ein Liebhaber von Milchgetränken. Auch können mich “Gewürz-Getränke” nicht überzeugen, sei es Tee oder sowas wie Chai Latte. Brrr, nein danke. Aber wie gesagt: interessiert und neugierig. Und was soll ich sagen: es war Liebe auf den ersten Schluck! Ich war sowas von positiv überrascht, das hätte ich nie erwartet! Seitdem gehört die Goldene Milch mit zu meinen Lieblingsgetränken, besonders im Herbst und Winter. Ich denke, im Sommer werde ich eher darauf verzichten.
Genug von mir, jetzt sprechen wir mal über die Milch!
Sie stammt ursprünglich aus der ayurvedischen Küche und wird dort schon seit Jahrhunderten zubereitet. Der Hauptbestandteil ist (wer hätte es gedacht) Kurkuma.
Kur-kuuuma – was schon klingt, wie ein Wort aus einer uralten mystischen Beschwörungsformel, soll tatsächlich eine kleine Wunderwaffe sein. Die ingwerähnliche Wurzel stammt ursprünglich aus Südasien und wird im asiatischen Raum als Heilpflanze eingesetzt. So soll der Verzehr antibakteriell, antioxidativ, entzündungshemmend und immunsystemstärkend sein. Die tolle Knolle enthält einiges an Vitamin C, Magnesium, Eisen, Kalzium, Natrium, Kupfer und Zink. Ob Kurkuma nun wirklich so ein extremes Wundermittel ist, wie häufig beschrieben, kann ich nicht sagen, und es gibt auch (noch) keine ausreichenden Belege und Studien darüber, aber gesund ist es allemal.
Für mich ist die Goldene Milch mittlerweile zu einem kleinen Ritual geworden; sowohl das wöchentliche Herstellen der Paste als auch das Kochen und Trinken der Milch. Ich trinke sie meist abends, irgendwann zwischen Abendessen und Schlafengehen und das ist für mich immer “meine kleine Auszeit”. In der Zeit genieße ich einfach nur, finde Ruhe und weiß, ich tue mir etwas Gutes. Im Herbst habe ich es geliebt, mich auf die Bank unter unseren Gingkobaum zu setzen, dem Rauschen der Blätter zu lauschen und mit meiner Tasse neue Kraft und Energie zu tanken.
Ich habe schon viele verschiende Rezepte für die Goldene Milch gesehen, doch nach einigem Austesten bin ich dann bei “meiner” Mischung hängengeblieben und die möchte ich euch gerne zeigen.
Hier einige Punkte:
– Damit der Körper das enthaltene Curmucin besser aufnehmen kann, sollte es zusammen mit etwas schwarzem Pfeffer und etwas Öl eingenommen werden.
– Häufig habe ich gelesen, dass Mandelmilch benutzt wird, aber die mag ich nicht so gerne. Ich nehme am liebsten Cashewmilch oder eine bestimmte Sojamilch (ungesüßt, ganze Bohne).
– Auch lese ich oft von Kokosöl. Das mag ich so gar nicht, darum gebe ich immer ein paar Tropfen Sonnenblumenöl dazu, das schmeckt am neutralsten.
– Wer mag, kann noch andere Gewürze hinzufügen, wie etwa Zimt. Das stelle ich mir auch sehr lecker vor, aber leider reagiere ich auf Zimt immer etwas allergisch und lasse es deshalb weg. Etwas Chili mit in der Paste ist auch eine Option.
– Die Paste bewahre ich im Kühlschrank auf. Dort hält sie sich ca. 5 Tage. Mit der hier angegebenen Menge komme ich für 4 bis 5 große Tassen aus.
Noch ein Extra-Tipp:
Wenn man beim Kochen der Milch immer schön kräftig mit dem Schneebesen rührt, bekommt man ein richtig tollen Milchschaum! (jedenfalls bei meinen Milchsorten)
Wenn du auch ein Lieblingsrezept für Goldene Milch hast, lass´ es mich gerne wissen. Und wenn du deine Tasse Auszeit (neu oder wieder) für dich entdeckst, erzähl´ mir doch von deinen Erfahrungen und ob du auch so begeistert bist, wie ich.
Goldene Milch
Zutaten
Für die Paste
- 125 ml Wasser
- 1 EL Kurkumapulver
- etwas Muskat
- 1 TL frisch geriebener Ingwer
Für die Milch
- nach Tassengröße Pflanzenmilch
- 1 Schuss Öl
- etwas schwarzer Pfeffer, frisch aus der Mühle
- nach Wunsch Agavendicksaft
Anleitungen
Zubereitung der Paste
- Den Ingwer fein reiben und alle benötigten Zutaten für die Paste bereit stellen. Für die Zubereitung der Paste Wasser, Kurkuma und Muskatabrieb in einen kleinen Topf geben und bei mittlerer Wärmezufuhr erhitzen. Am besten ständig mit dem Schneebesen rühren, damit nichts anbrennt. Ich würde mir hierbei lieber etwas länger Zeit nehmen: also weniger Temperatur, langsamer köcheln.
- Wenn das Wasser langsam verkocht und die Masse dicker wird, den Ingwer dazugeben* (siehe Anmerkungen). Dann dauert es schon nicht mehr lange, und die Paste ist fertig. Es sollte so gut wie keine Flüssigkeit mehr vorhanden sein.
- Die Kurkuma-Paste in einen kleinen Behälter füllen und noch etwas mit offenem Deckel stehen und abkühlen lassen.
Zubereitung der Milch
- Pflanzenmilch zum Abmessen in die gewünschte Tasse und anschließend in einen kleinen Topf geben. Je nach Tassengröße 1 TL bis 1 EL Kurkuma-Paste dazugeben. Nach Geschmack etwas Agavendicksaft dazu, eine Prise frischen schwarzen Pfeffer und einen kleinen Schuss Sonnenblumenöl.
- Auf mittlerer Flamme langsam erhitzen, ab besten unter permanentem Rühren mit dem Schneebesen. Es reicht, wenn die Milch heiß ist, sie muss nicht unbedingt kochen.
- In die Tasse füllen, es sich gemütlich machen und einfach in Ruhe genießen!